Hartmut Schwäbl

Verkehrspolitik

Verkehrspolitik im Landkreis Lörrach fängt bei betehenden Straßen an,  deren Erhaltung Grüne Politik Vorrang vor Neubauprojekten einräumt und geht weiter zum Thema Öffentlicher Nahverkehr.

Der Öffentliche Nahverkehr ist seit über 25 Jahren mein Steckenpferd. Hier gibt es oft gewaltiges Verbesserungspotezial. Bezogen auf den Landkreis Lörrach bedeutet dies:

  • Mehr Vernetzung bei Tarifsystemen:
    Warum gibt es in die Nachbarverbünde nur wenige Kilometer weit reichende Anschlusskarten für einen völlig überzogenen Preis? Richtig wäre eine gemeinsame Monatskarte für die Verbünde RVL, RVF und WTV zusammen zum Preis der bisherigen. Dass dies nicht mehr sondern weniger Verluste bringen würde, lässt sich wissenschaftlich belegen. Schon die Untersuchungen beim damaligen Modellprojekt Regio-Monatskarte Freiburg hatten gezeigt, dass eine „Nahverkehrs-Flatrate“ nicht zu beliebig vielen Fahrten führt, sondern eher Leute motiviert, sich wegen der großen Flexxibilität eine Monatskarte zu kaufen. Ein doppeltes Gebiet bedeutet keine doppelte Nutzung der Monatskarte, sondern nur, dass bisher durch das Leben am Verbundsgebietsrand Benachteilgte nun auch mittendrin wären. Nun könnte das Gegenargument sein, dass auch der erweiterte Raum Grenzen hat. Aber je größer die Fläche ist, desto kleiner sind die Ränder im Verhältnis zum Flächenzuwachs.
  • Intelligenter und dichterer Takt:
    Wenn Geld für einen dichteren Takt da ist, dann reicht es beispielsweise, Spätabendverbindungen nur an Freitagen und Samstagen anzubieten. Genau dann brauchen Jugendliche und Leute, die auch mal unbeschert etwas trinken wollen, eine solche sichere Heimkehrmöglichkeit. So bleibt mehr Geld für weitere Taktverbesserungen.
    Nicht jeder fast leere Bus „rechnet sich nicht“. Abgesehen davon, das Busse gar nicht rechnen können, ist jede einzelne Verbindung im Zusammenhang mit anderen zu sehen. Der eine fast leere Bus sorgt mit seinem Dasein dafür, dass jemand damit fahren KÖNNTE und dieser Mensch sich letztlich dazu entschließt, in die Stadt zu fahren, weil mit dem einen vielleicht genutzten Bus klarer ist, bei der Rückfahrt flexibel zu sein. Wird er gestrichen, finden vielleicht weitere Fahrten nicht satt. Bisher vollere Busse werden leerer. Ich setze mich dafür ein, dass Zusammenhänge zwischen einzelnen Linien besser untersucht werden, bevor behauptet wird, etwas würde sich nicht lohnen. Mit Sicherheit kommt bei solchen Untersuchungen heraus, dass das Umland deutlich besseren Verbindungen braucht, die sich sehr wohl gewinnbringend auf das Gesamtsystem auswirken, selbst wenn das auf den ersten Blick anders aussieht.
  • Ausschreibungen steuern das, was wir bekommen:
    Die EU gibt es vor, Wettbewerber aus allern europäischen Ländern zuzulassen und solche zu bevorzugen, die billiger sind. Das bedeutet aber nicht, dass nur der Preis ausschlaggebend ist. Wie sicher, komfortabel und barrierefrei Linienbetreiber ihre Angebote gestalten müssen, kann in jeder Ausschreibung so festgelegt werden, dass wir auch die Qualität bekommen, die wir haben wollen.